Mittwoch, 18. Juli 2012

Hähnchen mit Stachelbeeren auf Holunderblüten-Risotto

Das punkige Chicken. Huhn, Stacheln, Du verstehst?! :) Das punkige Chicken also war eine absoluter Überraschungserfolg. Die Idee stammt aus meinem "neuen" polnischem Kochbuch, das 1979 in der DDR verlegt wurde. Dort heißt es ganz lapidar "Gedünstete Hähnchen mit Stachelbeeren" und die Stachelbeeren werden lediglich am Ende in die Hühnerbrühe gegeben.
Geschmacklich war es trotz (oder vielleicht wegen?) der einfachen Zubereitung ein Volltreffer, nur fanden wir das Vorgehen etwas unpraktisch. Das Huhn erst kurz vor dem Servieren auseinander zu fieseln, wäre zeitlich etwas knapp und sähe auf dem Teller nicht schön aus. Also gingen wir einen anderen Weg.



Die Menge reicht locker für 8 Personen als Vorspeise:
Zutaten für das Hähnchen:
1 großes Hähnchen (unseres wog fast 1,9 kg)
Wurzelwerk (1 große Karotte, 1/2 Porree, 1 große Zwiebel, 1 Stück Wirsing)
200 g Stachelbeeren
evtl. etwas Zucker (wir haben es nicht gebraucht)
etwas Butter
Salz
Gurkenscheiben und einige Zweige Petersilie zum Garnieren

Zubereitung:
Hähnchen waschen, innen und außen mit Salz einreiben und mit dem grob geschnittenem Wurzelwerk in einen Topf geben und gerade so viel Wasser dazu gießen, dass alles damit bedeckt ist. Das Hähnchen in 1,5 bis 2 Stunden gar kochen, aus dem Sud nehmen und die Brühe abseihen.

Die Haut möglichst großflächig abziehen. Das Hähnchenfleisch abfieseln, klein würfeln und beiseite stellen.
Die Brühe muss jetzt mindestens auf die Hälfte, besser auf ein Drittel reduziert werden. Ruhig etwas mehr einkochen, dadurch wird sie aromatischer. 
Wenn die Konsistenz langsam viskoser wird, das Hähnchenfleisch hineingeben und weiter köcheln bis kaum noch Flüssigkeit übrig bleibt. Das dürfte schnell gehen, da die Brühe in das gekochte Fleisch zieht. Zum Schluss die Stachelbeeren hinzufügen, kurz aufkochen, vom Herd nehmen und evtl. mit Zucker abschmecken.
Die Hühnerhaut in wenig Butter knusprig braten.

Zutaten Holunderblüten-Risotto:
1 EL Butter
200 g Risotto-Reis
1 kräftiger Schuss Holunderblüten-Essig
Salz
weißer Pfeffer

Zubereitung:
Butter in einem Topf schmelzen und den Reis darin anrösten. Mit dem Essig ablöschen und nach und nach mit Wasser (oder Hühnerfond) aufgießen und ca. 20 Minuten köcheln. Dabei immer mal wieder umrühren, damit nichts anbrennt. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Anrichten:
Einen Dessertring in die Mitte des Tellers stellen. Risotto als Unterlage auf den Boden streichen und mit dem Hähnchenfleisch bedecken. Gurkenscheiben bis zur Mitte einschneiden, ein knuspriges Hähnchenhaut-Segel einstecken und auf den Teller stellen. Mit der Petersilie garnieren.


Varianten:
Das Hähnchen macht sich gut auf dem Fingerfood-Buffet im Glas. Ohne Reis kann man es auch kalt gut essen. Wer es säuerlicher mag, probiert das Hähnchen mit roten Johannisbeeren.

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