Dienstag, 3. Juli 2012

Wastecooking deluxe - Tomaten-Flusskrebs-Soße mit Bandnudeln

Wastecooking kann ja so dekadent sein.



Heute am Fischregal einer größeren Supermarktkette:
Ältere Dame 1: "Schau, die wollen immer nur Geld mit uns machen. Fast abgelaufen und wollen immer noch was für."
Ältere Dame 2: "Nene, das mache ich nicht mit. Sollen die ihren Kram doch selber wegschmeißen."
Ältere Dame 1: "Was ist das eigentlich?" Liest "Louuuiisianna Flußkrebse... Sag mal, dass ist doch Amerika, oder?"
Ältere Dame 2: "Hmm, aber ich esse es trotzdem nicht."

Warum Amerika besonders essbar klingt, habe ich nicht mehr erfahren, weil sich die Damen entfernten.
Die Krebse (500 g, MHD bis übermorgen!) waren auf die Hälfte reduziert. Ok, deren Klimabilanz möchte ich eigentlich nicht wissen. Die Louuuiisianna-Krebse stammten nämlich aus der chinesischen Binnenfischerei und wurden in den Niederlanden verarbeitet. Als sie dann hierher kamen, hatten sie eine längere Reise hinter sich, als ich vermutlich jemals machen werde... Wer sich für ökologische Schäden durch die rasante Verbreitung der Biester interessiert, klickt hier.
Aber Wastecooking ist immer noch besser als wasting und wer weiß, wie viele Leute noch wie die beiden Damen reagieren. Und obwohl ich eigentlich nur eine carrageenfreie Sahne haben wollte, kamen die Flussviecher mit.
Zuhause wurden dekadente 300 Gramm zu einer leckeren und vor allem schnellen Nudelsoße verarbeitet.

Zutaten für 2 große Portionen:
250 g Bandnudeln
300 g Krebsfleisch
1 Handvoll Mini-Cocktailtomaten
1 rote Zwiebel
4 confierte Knoblauchzehen nach Steph (es gehen auch 2 frische, dann eben von Beginn an mitbraten)
100 ml Weißwein, trocken
100 ml Sahne
1-2 EL Parmesan, frisch gerieben
4 EL Rapskernöl
5-6 Stängel Basilikum. (wir hatten normalen und Zitronenbasilikum)
Salz
Pfeffer

Zubereitung:
Wasser für die Nudeln aufsetzen, salzen und aufkochen. Wir hatten selbstgemachte Nudeln: die brauchen nur 3 Minuten. Bei gekauften müsstet ihr es entsprechend "timen"; Am besten ins Wasser geben, wenn die Zwiebel in die Pfanne kommt.
Zwiebel fein hacken. Rapsöl in einer schweren Pfanne erwärmen und die Zwiebel darin kurz anschwitzen,  Flusskrebse für ca. 2 Minuten unter Rühren braten. Tomaten und zerdrückten Knoblauchzehen zugeben und mitschwenken. Mit Weißwein und Sahne ablöschen und etwas einreduzieren. Salzen, pfeffern und Parmesan unterrühren.
Die Nudeln abgießen und unter die Soße ziehen. Mit grob gehacktem Basilikum bestreuen.
Fertisch! Essen! 


Die restlichen 200 g werde ich mal bis Sonntag aufbewahren und daraus eine leckere Vorspeise im bevorstehenden Gwex-Menü basteln.


Und weil das Zitronenbasilikum wie die Faust auf Auge oder das Waste auf das cooking passte, ist es mein Beitrag zu Tobias' Basilikum-Event.
Kochevent- Mediterrane Kräuter und Gewürze - BASILIKUM - TOBIAS KOCHT! vom 1.07.2012 bis 1.08.2012

2 Kommentare:

  1. Da sieht man mal, wie Dumm die Menschen sind.
    "Sollen die ihren Kram doch selber wegschmeißen"?
    Was ist das denn für eine Aussage?
    Ich bin froh, dass Du den kleinen Klimaschädlingen trotzdem eine Chance gegeben hast.
    Sonst wäre ja alles umsonst gewesen.
    Schöne Geschichte und ein scheinbar sehr gutes Essen.

    Mit leckerem Gruß, Peter

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  2. Ich weiß nicht, ob sie dumm sind. Es wurde uns jahrelang von der Lebensmittelindustrie eingehämmert, dass MHD ein VERFALLSdatum ist. Deshalb glauben viele immer noch, dass sich die Lebensmittel danach selbst zerstören oder so...
    In anderen Ländern ist es gängige Praxis, lediglich das Herstellungsdatum anzugeben. So kann jeder entscheiden, wie lange es für ihn gut ist.
    Aber wütend macht mich diese Haltung manchmal trotzdem.

    Die Biester waren lecker, aber kein Vergleich zu den hier gezüchteten. Vielleicht bilde ich es mir aber auch nur ein...

    Viele Grüße Jinja

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